Wir feiern, meine lieben Söhne, am nächsten Montag das Fest „Mariä Reinigung“ oder Lichtmess. Es ist dieses Fest die Erinnerung an die Darstellung Jesu im Tempel zu Jerusalem, wo dessen heilige Eltern, Josef und Maria, für ihn auch den Lösepreis, wie ihn einfache Leute leisten mussten, darbrachten…
Der göttliche Heiland hat das Licht der Wahrheit in diese Welt gebracht, und es ist dasselbe in alle Welt bis in die fernsten Länder gedrungen. Aber leider, so mancher hat dieses Licht wieder verloren, es ist bei ihm wieder erloschen; viele sind wieder in der finsteren Nacht des Irr- oder Unglaubens versunken. Da beruft nun der liebe Gott seine Diener, um dieses Licht wieder anzufachen, und zu diesen gehören auch die Ordensleute. Sie sollen durch Predigen, Belehren und Unterweisen das Licht des wahren Glaubens bei den Menschen wieder anzünden, und es wird auch in der Tat vieles gewirkt, viel gepredigt.
Aber wie kommt es denn, dass, obwohl soviel geschieht, so wenig Nutzen gestiftet und so geringe Früchte erzielt werden, so viele, viele sich noch im Irr- oder Unglauben befinden? – Da haben wir ein großes Geheimnis vor uns. – Der böse Geist ist böse – durch und durch. Wenn er seinen Atem ausstößt, so atmet er nur Schlimmes, Schlechtes aus, und seine Helfer und Helfeshelfer sind davon angesteckt, sind von den Irrtümern und falschen Lehren, die sie vorbringen, ganz erfüllt und durchdrungen…
Wir, meine lieben Söhne, sind berufen, uns hat der liebe Gott erwählt, dahin zu wirken, alle unsere Kräfte einzusetzen, dass die armen, verirrten und verführten Arbeiter wieder dem wahren Glauben, der Hl. Kirche, dem göttlichen Heilande zugeführt werden.
sel. P. Anton Maria Schwartz, Ansprache bei der ersten Gelübdeablegung des lieben Br. Albert und der Einkleidung der lieben Brüder Alexius, Clemens M. und Heinrich am 31.1.1903