Der Name Jesu ist ein großes Licht. Wie der Stern den hl. drei Könige geleuchtet und sie zu dem göttlichen Kinde führte, so erleuchtet auch uns der Name Jesu, dass wir erkennen, wie alles in der Welt nur Eitelkeit ist und uns lehrt, sie zu verachten. Dieses Licht hat selbst gesprochen: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden litte?“ Der Name Jesu ist ein großes Licht.
Der Beruf einer Barmherzigen Schwester ist ein schöner Beruf, ein schwerer Beruf. Daher braucht sie eine kräftige Speise. Diese findet sie nur in Jesu. Wenn sie ganz in dem Geist Jesu Christi lebt, wenn sie sich dieses göttliche Vorbild stets vor Augen hält bei allen ihren Handlungen: „so tat Jesus, so muss auch ich es tun“, sodass sie mit dem Apostel sprechen kann: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Der Name Jesu ist aber auch eine Arznei und Heilung. Dieses sehen wir am besten im Spital. Wie oft ist ein armer Kranker, der oft Jahre und Jahre lang nicht mehr gebeichtet und die hl. Sakramente nicht mehr empfangen hat, da ist es der Heiland wieder, der sich seiner erbarmt und seine kranke Seele heilt. Alle, auch von unseren Sünden heilt uns der liebe Jesu, und wie viele Untreue haben wir uns nicht schon zu Schulden kommen lassen! Sehen Sie, meine lieben Schwestern, so ist der Name Jesu ein Licht, eine Nahrung und Arznei.
sel. P. Anton Maria Schwartz, Konferenz an die Barmherzigen Schwestern im Jahr 1893